A STORY OF WALL STREET

A Story of Wall Street nach Herman Melvilles „Bartleby, the scrivener.“

2012 / 2013

Ausgangspunkt dieses Projekts war, was wir alle brauchen und uns allen notorisch fehlt: GELD.
Lassen Sie uns über Geld reden. Wie real ist die derzeitige Finanzkrise? Wie funktioniert unser Finanzsystem? Wo liegen die Märkte? Wie menschlich ist unsere Vorstellung von Humanität? Moderne Mythenbildung und wissenschaftliche Analyse, Algorithmen und schlichte Gläubigkeit prägen die Gesellschaften unserer Zeit. Wir haben uns in einer theatralen Recherche an der Wall Street auf die Suche nach Fragen hinter den Antworten der Experten, Stammtische, Talkshows und Analysen gemacht. Finanzsysteme, ökonomische Strukturen und Burn-Out waren der Ausgangspunkt, Welt-, Menschen- und Berufsbilder Ziel unserer performativen Erkundungen.

Die Rahmenhandlung entlehnten wir der amerikanischen Erzählung "Bartleby, the Scrivener. A Story of Wall Street" von Herman Melville aus dem Jahre 1853. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive eines älteren Rechtsanwalts, der ein Kopistenbüro an der Wall Street leitet. Neben mehreren Angestellten arbeitet auch der Schreiber Bartleby bei ihm. Bartleby geht mit stillem Fleiß seinen Aufgaben nach, bis er sich eines Tages mit dem oft zitierten Satz "I would prefer not to" höflich aber bestimmt seiner Arbeit verweigert. Dennoch zieht er vor im Büro zu bleiben. Vergeblich versucht sein Chef ihn loszuwerden. Bartleby reagiert werden auf Bitten noch auf Drohungen seines Vorgesetzten. Doch anstatt Bartleby gewaltsam aus dem Büro entfernen zu lassen, zieht er selbst samt seines Unternehmens in ein neues Gebäude um. Die Nachmieter haben weniger Erbarmen mit Bartleby und lassen ihn von der Polizei abführen. Bartleby stirbt schließlich an seiner lebensverweigernden Haltung im Gefängnis "The Tombs".

In einer intensiven fünfwöchigen Probenphase wurde gleichzeitig geschrieben, auf Englisch übersetzt und geprobt. Aus den gemeinsam recherchierten Material wuchs, garniert mit unserer Phantasie, allmählich ein Stück.

Mit Franz Brandhuber, Simon Brüker, Urs Klebe, Christina Matschoss, Clemens Nicol, Micky La Rosée, Gudrun Skupin, David Thun Textfassung Urs Klebe Bühne Udo Ebenbeck 3D-Visualisierung Lisa Erdmann Sounddesign Clemens Nicol Percussion Agnieszka Engelsdorf Licht Hans Barth Übertitelung Hanna Turowski Konzeptionelle Mitarbeit Matthias Lettner




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